Wandern für die Seele – Besinnungsweg

Das Streifen durch die Wälder habe ich schon immer geliebt. In meiner Kindheit waren die Wälder hinter unserem Haus Spielplatz, Rückzugsort und ein magisches Paradies für unsere Kreativität. Tiefer im Wald gab es ein verlassenes und halb verfallenes Ferienhaus, das direkt an einem kleinen moorigen Seerosen-Teich lag. Wir tauften es unsere „Villa Kunterbunt“, räumten einiges von dem herumliegenden Gerümpel weg und erlebten dort traumhafte Zeiten, weit ab von der „Kontrolle“ unserer Eltern, die uns allerdings auch darum wussten und uns gewähren ließen.

In diesen seltsamen Zeiten fühle ich mich oft zurück in meine Kindheit versetzt. Und mittlerweile macht es mir immer mehr Spaß, zu Fuß oder mit dem Rad durch die Wälder zu streifen, statt den eigenartigen Schwingungen in der Stadt ausgesetzt zu sein. Irgendwie gab die Natur auch immer meiner Kreativität einen enormen Schub und viele Meditationen und Produkte sind in den Wäldern meines geliebten „Schmetterlings-Besinnungsweges“ entstanden. Selten habe ich so viele Kraftplätze auf einem Weg entdeckt. Vielleicht ist es kein Wunder, denn auch der bayerische Teil des Jakobs-Weges führt durch den Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Hier tummeln sich weitere, sehr interessante Wanderwege und das schönste daran ist, dass man sich nicht wie auf einer „Wander-Autobahn“ fühlt, sondern tatsächlich die meiste Zeit alleine ist.

Oft ging ich diesen „Schmetterlingsweg“, der offiziell „Besinnungsweg“ heißt, mit einer Frage in meinem Bewusstsein. Dieser Weg ist so gestaltet, dass seine zwei Flügel – der Weg ähnelt aus der Luft betrachtet tatsächlich einem Schmetterling – unterschiedliche Themen haben. Der erste Weg von Station eins bis 10 ist der „Weg der Gemeinschaft“. Der Weg auf der anderen Seite des Dorfes Mittelneufnach beginnt mit Station 11 und endet bei Station 20 und heißt „Persönlicher Weg“. Dieser Weg hat auf mich nicht nur wegen seiner Schönheit eine besondere Anziehungskraft. Denn die Stationen sind so gestaltet, dass die Tafeln auf den Holzstelen dort mit ihren Fragen und Impulse anregen, über den eigenen (aktuellen) Weg und die Zukunft nachzudenken oder zu meditieren. Der Weg ist gesäumt von Skulpturen aus Naturstein oder Holz-Objekten der Künstler der Region.

Meistens bin ich nach so einer Wanderung erfrischt, entspannt, erfreut, seelisch genährt oder bewusst und klar mit einer guten Entscheidung nach Hause zurückgekehrt. Ein paar dieser Fragen und Impulse finde ich in diesen Zeiten besonders wichtig. So heißt es auf der Tafel an einer Zwischenstation „Sind wir auch verantwortlich für das, was wir nicht tun?“. Als wäre es ein Zeichen dafür, das in diesen Zeiten vieles verborgen ist, wird dieses Schild gerade von wildem Wein überwuchert. Passenderweise heißt die Hauptstation nicht unweit „Zuhören“. An einer anderen Station geht es um die Zukunft: „Schaue auf Deine eigenen Stärken, nicht auf Deine Schwächen heißt es dort.“ Und: „Wer kann mir die Hand geben und mich unterstützen?“. Eine meiner größten Stärken ist es, etwas ins „Nichts“ verschwinden zu lassen. Viele meiner geführten Meditation helfen dem Hörer dabei, etwas Unerwünschtes in eigenen Leben zu „entschaffen“. In der letzten Zeit frage ich mich oft, was passieren würde, wenn jeder von uns täglich einen Spaziergang macht in dem Bewusstsein, etwas ziemlich Gravierendes „da draußen“ zu entschaffen. Etwas, das wir alle nicht erleben wollen. Wie sagte Gandhi doch:

„Sei das, werde das, was Du erleben willst.“

Und das gilt tatsächlich ja auch andersherum, dachte ich mir und wanderte an diesem Tag los …

Und um es mit Einstein zu sagen:

„ Kreativität ist wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist begrenzt.“

Und deswegen machte ich mich in diesem Sommer auf in die Natur, kam mir manchmal dabei vor wie in meiner Kindheit, im Wald bei meiner Villa Kunterbunt, wie als „Pippi Langstrumpf“ und machte mir meine Welt, wie sie mir gefällt. Und sind wir nicht alle Träumer, Schöpfer und Kreative? Ist es nicht die gute Kraft, die mit uns ist und in jedem von uns schlummert?

Vielleicht mag ja der eine oder andere von Euch das dabei entstandene neu kreierte Wander-Programm „Wandern für die Seele – Der Schmetterlings-Besinnungsweg“ zur Hilfe nehmen um für sich seine persönliche Antwort zu finden und damit seinem Leben einen guten Impuls für eine sichere und glückliche Zukunft zu geben. Hier gibt es einen Link zu einer Schnupper-Seite

 

Aber womöglich unternehmt ihr auch gerne öfter mal eine Geh-Meditation um dabei mit offenen Augen zu „sehen“ und zu „fühlen“, wie vieles derzeit „Grusliges“ einfach im großen schwarzen „Nichts“ verschwindet… Was für ein Segen… Da wären wir schon fast auf dem nächsten Flügel des Schmetterlings-Weges angelangt: dem Weg der Gemeinschaft. Aber das ist ein Thema für einen nächsten Artikel…